Ich bin eingeschlafen und habe geträumt. Doch war es tatsächlich mein Traum oder hat sich da jemand anderes eingeschlichen? Irgendwie auch egal, denn plötzlich stand ich am Bahnsteig in Eberswalde und nun bin ich in Berlin.In einem schönen 3-Sterne-Hotel, das mich 12,67 € pro Tag kostet. Das machte mich schon beim Buchen über HRS.de stutzig, doch ich hatte verbindlich gebucht und meine Kontodaten hinterlegt. Beim Einchecken wurde ich dann auch schon entsprechend erwartet und sogar dann noch freundlich behandelt, als ich das Frühstück gegen Mehrkosten abgelehnt habe und statt dessen meinen Wunsch, doch lieber was länger zu schlafen, äußerte. Doch es wurde noch besser.Ich: "Gibt es Raucherzimmer?"
Empfangsdame: "Gut, dass sie das erwähnen, wir haben ein sehr schönes Zimmer fertig, allerdings ein Raucherzimmer. "
Ich: "Ja, ja, prima, das nehm' ich."
Empfangsdame: "Den Aschenbecher gebe ich ihnen dann gleich mit, da ist keiner im Zimmer."
Und die Frau drückte mir den Aschenbecher in der Hand. Natürlich konnte ich dem Drang nicht widerstehen, nachzufragen, wie es denn sein kann, dass man mir auf den Supersonderfrühbuchertarif noch eine 3-gleich-2-Nächte-Ermäßigung gewährt hat.
Empfangsdame: "Das sind Lockangebote und da haben sie wohl Glück gehabt, kostet nämlich sonst am Wochenende 90 Euro." Sie schaut auf meine Buchung. "So günstig hat aber bisher das Zimmer noch niemand gekriegt."
Als Gegenleistung mache ich nun Werbung für das fabulöse "Grand City Hotel Berlin-Airport". Liegt sehr zentral mit vielen Einkaufsmöglichkeiten und Restaurants, Imbissstuben und so im äußeren Wedding in direkter Nähe zum Kurt-Schumacher-Platz, von den Berlinern liebevoll "Kutschi" genannt. Ein bisschen Fluglärm gibt es gratis mit dazu, denn Tegel ist nicht weit.
Natürlich habe ich mir für den heutigen Tag auch was schönes überlegt, nämlich einen entspannten Kinobesuch. Also auf in die Kinos der Hackeschen Höfe, um mir "Inception" anzuschauen. Natürlich in OmU, wie zur Zeit im heimischen Metropol. Das Kino selbst war ein bisschen enttäuschend, mäßiger Sitzkomfort, Ton ganz ok, aber bei uns dank Zauberkünstler Frank garantiert besser. Interessant an den Hackeschen Kinos ist, dass sie ganz oben liegen. Man steigt viele Stufen hinauf, statt sich wie bei uns, einfach hinunterfallen zu lassen oder auf ebener Erde langsam hineinzurollen. Und es gibt im Saal viele schlecht beleuchtete Stufen, so dass ich beim Verlassen des Saals gestolpert bin. Aber so ist das halt, wenn einem die Ortskenntnisse fehlen.
"Inception" als Film macht Spaß und ist einfallsreich und originell. Die üblichen Schwächen des Mainstreamkinos seien Christopher Nolan verziehen. Soundtrackfabrikant Hans Zimmer liefert einen seiner besten Scores seit Jahren. Vielen Dank an Frau Kalk, die mich durch ihre Facebook-Nachricht besonders hinhören ließ. Weitere Kritik erspare ich mir, die gibt es hier kompetent von Frau Bahl: http://www.filmkunstkinos.de/filmtext.php?movie=ince10n
Samstag, 31. Juli 2010
Donnerstag, 29. Juli 2010
See gesehn
Diese verdammte Idylle kann einem ganz schön auf die Nerven gehen, deshalb habe ich gestern einen Fluchtversuch unternommen und mich mit dem Schiff auf die freie See begeben. Eine Stunde später war ich dann wieder da, wo ich losgefahren bin und realisierte, dass es sich doch nur um DEN See gehandelt hatte. Und der sieht vom Wasser her eben genauso idyllisch aus wie vom Ufer. Die Pfleger haben mich dann gefunden und ins Heim zurückgebracht. Mit Haldol vollgepumpt und ans Bett fixiert konnte ich leider keinen Tagesbericht mehr schreiben.Heute ging es dann in die Stadt Eberswalde. Wer immer es vermeiden kann, die City zu besuchen, sollte das tun und lieber in den botanischen Garten gehen. Da war ich schon im letzten Jahr und im Moment habe ich eine starke Natur- und Idylleallergie. Zum Glück gibt es aber auch hier schöne Dinge zu entdecken, wenn man denn nur hinschaut. Zum Beispiel fahren in Eberswalde Oberleitungsbusse. Die Verschmelzung zwischen Straßenbahn und Bus ist immer wieder faszinierend. Tolle große Getreidesilos aus Beton, welche die Landschaft kontrapunktieren, gibt es auch. Und nicht zu vergessen: KAUFLAND. Der Besuch des fensterlosen Konsumtempels ließ mein Herz voll Freude tanzen. Hier hat Idylle keine Chance - und das ist gut so. Ich fiel auf die Knie und küsste den Betonboden auf dem Parkplatz. Nun bin ich nicht sehr religiös, aber diese Geste der Demut wurde erwidert und in der hinteren Ecke der Getränkeabteilung fand ich etwas ganz unglaubliches.
Dienstag, 27. Juli 2010
Back to the roots
Inzwischen habe ich mich mit den Fledermäusen angefreundet und sogar einen treuen Begleiter
gefunden, der mir einiges von der Umgebung gezeigt hat. Das Verhältnis zwischen Mensch und
Fledertier bekommt damit eine positive Option für die Zukunft, trotz aller Grillerei. Jetzt wird alles wieder gut. Wandlitz wird hier in der Gegend gerne als "Honeckers Revier" bezeichnet, weil der umstrittene Staatschef der DDR sich zu Lebzeiten dort gerne betäubte Hirsche vor die Flinte tragen ließ und das dann Jagd nannte. Der Ort selbst hat jedoch eine lange Geschichte und die hat tatsächlich auch ein bisschen mit mir zu tun. Meine Ur-Ur-Großeltern mütterlicherseits kommen nämlich daher und so drängte mich Mama zum Besuch und gab mir ein paar Informationen und Namen mit auf den Weg. Mein Ur-Ur-Opa war dort Großbauer und tatsächlich hat sein Schaffen Spuren hinterlassen. Eine Straße ist nach ihm benannt und Teile seines Bauernhofs sind nun ein Agrarmuseum. Die große alte Eiche weist den Weg dorthin.Und hier ist er auch schon, mein Ur-Ur-Opa, nachgebildet als Strohpuppe am Eingang des Museums. Historische Werkzeuge, Trecker und so allerhand bäuerliches gibt es hier zu sehen. Die 2,50€ Eintritt sind das allemal wert. Ich würde zwar lieber von berühmten Dichtern und Denkern abstammen, aber was soll's: immerhin war's ein Großbauer, für den die Frauen schwere Arbeiten mit einem Lächeln im Gesicht verrichteten. Und wenn man genau hinschaut, haben auch einige der alten Trecker Gesichter. Inzwischen war ich mit einer freundlichen Dame vom Museum ins Gespräch gekommen und als ich einige der Namen aus Mamas Notizen vorgelesen hatte, wurde die Gute sehr gesprächig und gab mir tausend Tipps, wo noch entfernte Verwandte im Örtchen zu finden seien. Das war mir dann doch etwas zuviel, schließlich bin ich kein Ahnenforscher. Ich verabschiedete mich freundlich und verwies auf meine Mutter, die bei ihrem nächsten Besuch bestimmt mit all den Leutchen Kontakt aufnehmen wird (oder auch nicht). Lustig war, dass bei dem ganzen Besuch mein lieber Vater mit dabei war, der kaum noch eines Blickes gewürdigt wurde, als die Dame merkte, dass es um die mütterliche Abstammung ging. Ja ja, so ist das mit dem Blut. Mit den einheimischen jungen Frauen sollte ich auf jeden Fall nur platonischen Kontakt pflegen, denn sie könnten mit mir verwandt sein, denn Ur-Ur-Opa hat fleißig seine Gene verstreut.
gefunden, der mir einiges von der Umgebung gezeigt hat. Das Verhältnis zwischen Mensch und
Fledertier bekommt damit eine positive Option für die Zukunft, trotz aller Grillerei. Jetzt wird alles wieder gut. Wandlitz wird hier in der Gegend gerne als "Honeckers Revier" bezeichnet, weil der umstrittene Staatschef der DDR sich zu Lebzeiten dort gerne betäubte Hirsche vor die Flinte tragen ließ und das dann Jagd nannte. Der Ort selbst hat jedoch eine lange Geschichte und die hat tatsächlich auch ein bisschen mit mir zu tun. Meine Ur-Ur-Großeltern mütterlicherseits kommen nämlich daher und so drängte mich Mama zum Besuch und gab mir ein paar Informationen und Namen mit auf den Weg. Mein Ur-Ur-Opa war dort Großbauer und tatsächlich hat sein Schaffen Spuren hinterlassen. Eine Straße ist nach ihm benannt und Teile seines Bauernhofs sind nun ein Agrarmuseum. Die große alte Eiche weist den Weg dorthin.Und hier ist er auch schon, mein Ur-Ur-Opa, nachgebildet als Strohpuppe am Eingang des Museums. Historische Werkzeuge, Trecker und so allerhand bäuerliches gibt es hier zu sehen. Die 2,50€ Eintritt sind das allemal wert. Ich würde zwar lieber von berühmten Dichtern und Denkern abstammen, aber was soll's: immerhin war's ein Großbauer, für den die Frauen schwere Arbeiten mit einem Lächeln im Gesicht verrichteten. Und wenn man genau hinschaut, haben auch einige der alten Trecker Gesichter. Inzwischen war ich mit einer freundlichen Dame vom Museum ins Gespräch gekommen und als ich einige der Namen aus Mamas Notizen vorgelesen hatte, wurde die Gute sehr gesprächig und gab mir tausend Tipps, wo noch entfernte Verwandte im Örtchen zu finden seien. Das war mir dann doch etwas zuviel, schließlich bin ich kein Ahnenforscher. Ich verabschiedete mich freundlich und verwies auf meine Mutter, die bei ihrem nächsten Besuch bestimmt mit all den Leutchen Kontakt aufnehmen wird (oder auch nicht). Lustig war, dass bei dem ganzen Besuch mein lieber Vater mit dabei war, der kaum noch eines Blickes gewürdigt wurde, als die Dame merkte, dass es um die mütterliche Abstammung ging. Ja ja, so ist das mit dem Blut. Mit den einheimischen jungen Frauen sollte ich auf jeden Fall nur platonischen Kontakt pflegen, denn sie könnten mit mir verwandt sein, denn Ur-Ur-Opa hat fleißig seine Gene verstreut.
Montag, 26. Juli 2010
Urlaub im Fledermausland
Zum wiederholten Male besuche ich nun im Urlaub das kleine Häuschen meiner Eltern am Werbellinsee. Ein Idyll im Grünen und traumhafte Sonnenuntergänge laden zur Entspannung ein.Dass es hier Fledermäuse gibt, wusste ich schon. Wie aggressiv diese in der letzten Zeit geworden sind, war mir allerdings neu. Hunter S. Thompson hatte in "Fear and Loathing in Las Vegas" auf die Fledermaus-Problematik schon vor einiger Zeit hingewiesen hatte, aber das war in einer anderen Welt weit weg in Barstow am Rand der Mojave-Wüste.
Das Problem tauchte vor drei Wochen das erste Mal hier in Brandenburg auf. Einheimische berichteten über Fledermausattacken. Die Medien verschweigen das Problem, um keine Panik zu verursachen. Führende Fledertierforscher sind ratlos, doch es gibt Spekulationen. Besonders in der Schorfheide häuften sich nämlich die Fälle, denn dort gibt es eine ungewöhnliche Grillspezialität.Schon seit vielen hundert Jahren werden in der Schorfheide traditionsgemäß Fledermäuse gegrillt. Wegen des Naturschutzes wurde aber in letzter darauf weitestgehend verzichtet. Da allerdings das Wetter hier wie im restlichen Deutschland sehr gut war, ist die alte Tradition des Fledermausbratens wieder aufgelebt. Und nun schlägt die Natur gnadenlos zurück. Plötzlich sieht man am hellichten Tage besonders große Exemplare in den Büschen sitzen, die sofort zuschlagen, wenn man sich ihnen nähert. Auch ich habe das heute erfahren müssen, konnte mich aber rechtzeitig retten.
Das Problem tauchte vor drei Wochen das erste Mal hier in Brandenburg auf. Einheimische berichteten über Fledermausattacken. Die Medien verschweigen das Problem, um keine Panik zu verursachen. Führende Fledertierforscher sind ratlos, doch es gibt Spekulationen. Besonders in der Schorfheide häuften sich nämlich die Fälle, denn dort gibt es eine ungewöhnliche Grillspezialität.Schon seit vielen hundert Jahren werden in der Schorfheide traditionsgemäß Fledermäuse gegrillt. Wegen des Naturschutzes wurde aber in letzter darauf weitestgehend verzichtet. Da allerdings das Wetter hier wie im restlichen Deutschland sehr gut war, ist die alte Tradition des Fledermausbratens wieder aufgelebt. Und nun schlägt die Natur gnadenlos zurück. Plötzlich sieht man am hellichten Tage besonders große Exemplare in den Büschen sitzen, die sofort zuschlagen, wenn man sich ihnen nähert. Auch ich habe das heute erfahren müssen, konnte mich aber rechtzeitig retten.
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