Dienstag, 27. Juli 2010

Back to the roots

Inzwischen habe ich mich mit den Fledermäusen angefreundet und sogar einen treuen Begleiter
gefunden, der mir einiges von der Umgebung gezeigt hat. Das Verhältnis zwischen Mensch und
Fledertier bekommt damit eine positive Option für die Zukunft, trotz aller Grillerei. Jetzt wird alles wieder gut. Wandlitz wird hier in der Gegend gerne als "Honeckers Revier" bezeichnet, weil der umstrittene Staatschef der DDR sich zu Lebzeiten dort gerne betäubte Hirsche vor die Flinte tragen ließ und das dann Jagd nannte. Der Ort selbst hat jedoch eine lange Geschichte und die hat tatsächlich auch ein bisschen mit mir zu tun. Meine Ur-Ur-Großeltern mütterlicherseits kommen nämlich daher und so drängte mich Mama zum Besuch und gab mir ein paar Informationen und Namen mit auf den Weg. Mein Ur-Ur-Opa war dort Großbauer und tatsächlich hat sein Schaffen Spuren hinterlassen. Eine Straße ist nach ihm benannt und Teile seines Bauernhofs sind nun ein Agrarmuseum. Die große alte Eiche weist den Weg dorthin.Und hier ist er auch schon, mein Ur-Ur-Opa, nachgebildet als Strohpuppe am Eingang des Museums. Historische Werkzeuge, Trecker und so allerhand bäuerliches gibt es hier zu sehen. Die 2,50€ Eintritt sind das allemal wert. Ich würde zwar lieber von berühmten Dichtern und Denkern abstammen, aber was soll's: immerhin war's ein Großbauer, für den die Frauen schwere Arbeiten mit einem Lächeln im Gesicht verrichteten. Und wenn man genau hinschaut, haben auch einige der alten Trecker Gesichter. Inzwischen war ich mit einer freundlichen Dame vom Museum ins Gespräch gekommen und als ich einige der Namen aus Mamas Notizen vorgelesen hatte, wurde die Gute sehr gesprächig und gab mir tausend Tipps, wo noch entfernte Verwandte im Örtchen zu finden seien. Das war mir dann doch etwas zuviel, schließlich bin ich kein Ahnenforscher. Ich verabschiedete mich freundlich und verwies auf meine Mutter, die bei ihrem nächsten Besuch bestimmt mit all den Leutchen Kontakt aufnehmen wird (oder auch nicht). Lustig war, dass bei dem ganzen Besuch mein lieber Vater mit dabei war, der kaum noch eines Blickes gewürdigt wurde, als die Dame merkte, dass es um die mütterliche Abstammung ging. Ja ja, so ist das mit dem Blut. Mit den einheimischen jungen Frauen sollte ich auf jeden Fall nur platonischen Kontakt pflegen, denn sie könnten mit mir verwandt sein, denn Ur-Ur-Opa hat fleißig seine Gene verstreut.

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